Andreaswerk lädt zum „Adventlichen Nachmittag“ ein

Vechta
– Raus mit der Veranstaltung aus der Werkstatt an der Landwehrstraße – und mitten hinein in die Gesellschaft: So lautet die Idee hinter dem ersten „Adventlichen Nachmittag“ des Andreaswerks. „Wir wollten nach der Pandemie die Möglichkeit der vorweihnachtlichen Begegnung wieder aufleben lassen, aber zugleich etwas Neues ausprobieren“, erklärt die Vorbereitungsgruppe mit Blick auf den bisherigen Weihnachtsmarkt des Vereins. Entsprechend nahe lag es für das Team, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern aller Geschäftsbereiche des Andreaswerks zusammensetzt, die zentral gelegene und weithin bekannte Manufaktur als Veranstaltungsort auszuwählen. Stattfinden wird der „Adventliche Nachmittag“ dort am 9. Dezember (Samstag), von 14:00 bis 17:00 Uhr.

„Die einzelnen Geschäftsbereiche des Andreaswerks sowie die Andreas-Stiftung werden sich an Ständen vor der Manufaktur präsentieren und über ihre Angebote informieren. Zusätzlich gibt es eine Fotobox, eine Bastelaktion für Kinder, ein Glücksrad und es können selbst gebastelte Deko-Artikel erworben werden“, fasst das Team die geplanten Aktionen zusammen. Dazu lassen sich im Außenbereich Glühwein oder Kaltgetränke und Brezel genießen. In der Manufaktur werden hungrige Besucherinnen und Besucher derweil mit Kaffee und Kuchen versorgt. Ein besonderes Highlight ist für 16:00 Uhr geplant: Dann lädt das Andreaswerk bis zum Ende der Veranstaltung um 17:00 Uhr zu einem gemeinschaftlichen Singen von Weihnachtsliedern mit musikalischer Begleitung ein.

Willkommen sind am 9. Dezember Bekannte, Freunde, Familie und Interessierte. „Also eigentlich alle, die Lust auf einen gemütlichen Nachmittag in stimmungsvoller Atmosphäre haben“, betont die Vorbereitungsgruppe. Und noch etwas ist den Organisatorinnen und Organisatoren wichtig: Der Erlös aus dem ersten „Adventlichen Nachmittag“ kommt der Andreas-Stiftung und damit wiederum Menschen mit Beeinträchtigungen aus dem Landkreis Vechta zugute.

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Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Mitglieder des Vorbereitungsteams nehmen den Veranstaltungsort in Augenschein.
Bild: Andreaswerk
Inklusive Lesung am 17. November

Vechta - Anlässlich des bundesweiten Vorlesetags laden das Andreaswerk und die Bücherei St. Georg in Vechta am 17. November (Freitag) zu einer Veranstaltung mit Jörg Schlüter ein. Zusammen mit einem Werkstattbeschäftigten aus dem Andreaswerk liest der evangelische Pastor im Ruhestand und Hobbyautor in der Bücherei aus seinem aktuellen Vechta-Krimi „Grüne Bohnen mit Arsen“. Auszüge aus dem Buch, das auf einer wahren Geschichte beruht, werden dabei abwechselnd in Standardsprache und einfacher Sprache vorgetragen.

Die Organisatorinnen Maria Lampe-Bernholt aus dem Andreaswerk und Büchereileiterin Melanie Ulrichs freuen sich bereits auf die erste gemeinsame Aktion, die ihnen zufolge nicht die letzte bleiben soll. Denn: Im Rahmen einer langfristigen Kooperation planen sie derzeit verschiedene Maßnahmen mit dem Ziel, Menschen mit Lesebeeinträchtigungen und bzw. oder kognitiven Beeinträchtigungen die Nutzung der Bücherei zu erleichtern. „Diese Personengruppen nehmen vergleichsweise selten das Angebot Öffentlicher Büchereien in Anspruch. Teils stellt schon das Sprachlevel bei der Suche nach Informationen zu Büchern oder auch bei den Nutzungsordnungen für sie ein Hindernis dar. Oder es gibt schlicht kein oder nur wenig Lesematerial, dessen Sprachniveau unterhalb der Standardsprache liegt“, weiß Maria Lampe-Bernholt, die im Andreaswerk als Beauftragte für „Gelingende Kommunikation“ und Ansprechpartnerin für das Sprachwerk tätig ist. Abbauen wollen sie und Melanie Ulrichs diese Barrieren zum Beispiel mit der Anschaffung von passenden Büchern, der Übersetzung von Infomaterial in leicht verständliche Sprache, die Ergänzung des Leitsystems durch Bilder – oder durch Veranstaltungen wie die nun anstehende Lesung.

Der Eintritt hierzu ist frei. Interessierte werden jedoch gebeten, sich vorab bei Melanie Ulrichs unter Telefon 04441 924931 oder per E-Mail an anzumelden. Beginn ist um 19.30 Uhr.


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Melanie Ulrichs (v.li.) und Maria Lampe-Bernholt freuen sich auf die gemeinsame Aktion.
Foto: Bücherei St. Georg
Bleibende Eindrücke beim „Schichtwechsel“ 2023

Landkreis - Im nächsten Jahr wieder dabei sein? Das konnte sich Olga Filatov beim Abschlussgespräch zum „Schichtwechsel 2023“ im Andreaswerk gut vorstellen. Die Arbeit und das familiäre Miteinander hätten ihr sehr gefallen, erzählte die Mitarbeiterin der Firma Burwinkel Kunststoffe von ihrer vorübergehenden Tätigkeit in der Werkstatt Landwehrstraße des Vereins. Ähnlich positive Eindrücke brachte ihr Tauschpartner Philipp Möllers aus dem Betrieb in Mühlen mit zurück. „Bei Burwinkel war es richtig schön. Ich konnte mir zum Beispiel die verschiedenen Hallen anschauen und habe eine Einweisung in die Maschinen bekommen“, zeigte sich der Werkstattbeschäftigte von der Aktion begeistert.

Für das Andreaswerk war es bereits die zweite Teilnahme am bundesweiten „Schichtwechsel“. „Wir sind im letzten Jahr vorsichtig mit zwei Tauschpaaren angefangen“, erinnerte sich Christine Gaschemann bei dem anschließenden Treffen in der Werkstatt am Sternbusch an die Premiere. Dieses Mal, so die Geschäftsbereichsleiterin Werkstatt und Mitorganisatorin, seien es vier gewesen. Bei den Beteiligten, insbesondere den Kooperationspartnerinnen und -partnern aus der Wirtschaft und der Politik, bedankten sie und Leiterkollege Markus Ideler sich bei dieser Gelegenheit für das Interesse und den unkomplizierten, reibungslosen Ablauf. Darunter: die Firma Burwinkel Kunststoffe aus Mühlen, die Firma Aloys Kleier aus Vechta, der Landkreis Vechta sowie die Landtagsabgeordnete Dr.in Tanja Meyer.

Letztere hatte schon eine Woche zuvor die Werkstatt Brägeler Ring in Lohne besucht und in einer dortigen Gruppe der Industriemontage mit angepackt. „Es hat mir viel Freude gemacht, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und tiefere Einblicke zu erhalten“, lautete das Fazit der Politikerin, die im Gegenzug Petra Lettau und Christoph Nordlohne am Aktionstag im Niedersächsischen Landtag empfing. Besonders beeindruckt, so Tanja Meyer weiter, sei sie von der Vielfältigkeit der Tätigkeiten und den gut aufeinander abgestimmten, ineinandergreifenden Wegen in der Werkstatt gewesen.

Wie vielfältig die Aufgaben in der Zentrale eines Kreishauses sind, erfuhr derweil Saskia Busjahn. Autos reservieren, Besprechungsräume buchen und dafür sorgen, dass die Teilnehmenden alles haben, was sie brauchen: Die Beschäftigte aus der Werkstatt Landwehrstraße hatte an ihrem Tag beim Landkreis Vechta einiges zu tun – und reichlich Spaß dabei. „Hut ab, was Sie alles organisieren müssen. Das ist eine ganze Menge“, wandte sie sich beim Abschlussgespräch an ihre Tauschpartnerin Elisabeth Nienaber.

Weniger um Organisations-, sondern vor allem um handwerkliches Geschick ging es dagegen bei Kevin Lampes eintägiger Tätigkeit in der Firma Aloys Kleier. Mit seinen Fertigkeiten beim Schweißen eines Balkenschuhs für einen Spielplatz überzeugte der Beschäftigte aus der Werkstatt Brägeler Ring, der einen Schweißerschein hat, auch die Mitarbeitenden vor Ort. „Als würde er immer an diesem Arbeitsplatz stehen“, berichtete Corinna Kleier im Anschluss schmunzelnd.

Insgesamt beteiligten sich rund 240 Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) an dem diesjährigen „Schichtwechsel“. Circa 3.000 Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen tauschten dabei den Arbeitsplatz. Ziel des bundesweiten Aktionstages: Vorurteile gegenüber Werkstätten abzubauen und neue Sichtweisen auf das Thema Teilhabe am Arbeitsleben zu eröffnen. Der „Schichtwechsel“ sei mehr als nur ein Tag, machte Christine Gaschemann nach der erfolgreichen zweiten Runde im Andreaswerk deutlich. „Das sind Eindrücke, die bleiben.“


Die Tauschpartnerinnen und -partner beim diesjährigen „Schichtwechsel“ im Überblick:

• Petra Lettau (Werkstatt Steinfeld), Christoph Nordlohne (Werkstatt Brägeler Ring, Lohne) und Landtagsabgeordnete Dr.in Tanja Meyer (Landtag Niedersachsen, Hannover)
• Philipp Möllers (Werkstatt Landwehrstraße, Vechta) und Olga Filatov (Firma Burwinkel Kunststoffe, Mühlen)
• Saskia Busjahn (Werkstatt Landwehrstraße, Vechta) und Elisabeth Nienaber (Landkreis Vechta)
• Kevin Lampe (Werkstatt Brägeler Ring, Lohne) und Anh-Hao Nguyen (Firma Aloys Kleier, Vechta)

Impressionen vom diesjährigen "Schichtwechsel":

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Kindertagesstätten des Andreaswerks erhalten „Pausenkisten“ vom RT 193

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Gut zwei Wochen vor dem Volksfest war der auf 1000 Exemplare limitierte Stoppelmarktkalender des Round Table Oldenburger Münsterland (RT 193) bereits ausverkauft. 10.000 Euro kamen so in diesem Jahr für den guten Zweck zusammen. Eines der mit dem Erlös unterstützten Projekte: die sogenannte „Pausenkiste“ für Schulen und Kindergärten. Sechs Exemplare – gefüllt mit verschiedenen Bällen, Frisbees, Springseilen und mehr – brachte Lukas Lohmann (Mitte) vom RT 193 jetzt unter anderem in der Dammer Josefstraße bzw. bei den dortigen Kindertagesstätten St. Martin, St. Katharina und St. Theresia des Andreaswerks vorbei. Ein begeistertes „Daumen hoch“ und Dankeschön gab es dafür von den Leiterinnen Ursula Buschermöhle (2. v. re.), Christina Ortmann (re.) und Marie-Theresé Berding (li.) sowie einigen Kindern, die das neue Spielmaterial auch gleich ausgiebig testeten.
Waldkindergarten St. Hubertus Visbek ist eingesegnet

Visbek
- Ob sie im Wald glücklich seien, wollte der katholische Pfarrer Hermann Josef Lücker bei der jetzigen Einsegnung des Waldkindergartens St. Hubertus Visbek durch ihn und den evangelischen Pfarrer Karsten Hilgen von den Kindern wissen. Und deren lautstarkes „Ja“ ließ bei den geladenen Gästen - die vom Aufsichtsratsvorsitzenden des Andreaswerks, Aloys Freese, begrüßt wurden - wenig Zweifel daran: Die hier betreuten Mädchen und Jungen fühlen sich wohl in ihrer Gruppe am Standort „Stollen Hütte“ nahe der Bullmühle. 14 sind es laut den Mitarbeitenden Sarah Geerken und Tiak Elberfeld aktuell, mit fünf Kindern war die Einrichtung in Trägerschaft des Andreaswerks im vergangenen Jahr gestartet.

Bereits im Herbst 2018 sei die Idee, einen Waldkindergarten in Visbek einzurichten, erstmals an die Gemeinde herangetragen worden, erinnerte sich Bürgermeister Gerd Meyer in seinem Grußwort. Es folgten unter anderem die Vorstellung dieser Idee im Familien-, Schul- und Kulturausschuss im September 2019, der Ratsbeschluss zur Weiterverfolgung des Projekts Ende 2019, erste Begehungen und Anträge sowie die endgültige Entscheidung für das Andreaswerk als Träger im Frühjahr 2020. Doch die zahlreichen Anforderungen, um einen Waldkindergarten in Betrieb nehmen zu können, und schließlich die Corona-Krise brachten den Prozess ein ums andere Mal ins Stocken.

Als „nicht immer glatt“ bezeichneten entsprechend sowohl Bürgermeister Meyer als auch Matthias Warnking, Vorstandvorsitzender des Andreaswerks, den Weg bis zum offiziellen Start im April 2022. Dass es dennoch gelungen ist, schrieb der Vorstandsvorsitzende insbesondere der Begeisterung für das Projekt zu. Viele, so Warnking, hätten sich von der Idee mitreißen lassen und sich für die Umsetzung stark gemacht. „Herzlichen Dank an alle, die sich haben begeistern lassen“, richtete er sich in seiner Rede an die Unterstützerinnen und Unterstützer. Für ihn und Bürgermeister Meyer, den Geschäftsbereichsleiter Kindergarten, Siegfried Böckmann, die Abteilungsleiterin Anita Thölke und natürlich für die Kinder und Mitarbeitenden vor Ort steht die Antwort auf die Frage, ob sich die Mühe gelohnt hat, jedenfalls längst fest: ein lautstarkes „Ja“.

Bis zu 15 Kinder zwischen drei und sechs Jahren können im frisch eingesegneten Waldkindergarten betreut werden. Gut zweieinhalb Kilometer entfernt hält der Geschäftsbereich Kindergarten des Andreaswerks in der Einrichtung „Heilpädagogischer Kindergarten und Kindertagesstätte St. Franziskus“ weitere Plätze für Kinder mit und ohne Förderbedarf vor. Für Fragen und Informationen zu beiden Einrichtungen steht Abteilungsleiterin Anita Thölke interessierten Eltern gerne zur Verfügung. Erreichbar ist sie unter Telefon 04445 986720 oder per E-Mail an .


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Ließen sich auch von ein paar Tropfen nicht die Einsegnungsfeier verderben (hinten, v.li.): Mitarbeiter Tiak Elberfeld, Geschäftsbereichsleiter Siegfried Böckmann, Pfarrer Karsten Hilgen, Abteilungsleiterin Anita Thölke, Bürgermeister Gerd Meyer, Aufsichtsratsvorsitzender Aloys Freese, Vorstandsvorsitzender Matthias Warnking, Praktikantin Marie Eckelmeier und (sitzend) Mitarbeiterin Sarah Geerken mit Kindern der Waldkindergartengruppe.

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Pfarrer Hermann Josef Josef Lücker mit Kindern aus der Gruppe, Abteilungsleiterin Anita Thölke (hinten) und Mitarbeiter Tiak Elberfeld (re.) bei der Einsegnung.

Fotos: Andreaswerk