Gedenk-stätte für Menschen-würde
Infotafel 2.2
Die Hilfsschule St. Vincenzhaus in Cloppenburg
- Im Landkreis Vechta gab es lange keine besonderen Schulen für Menschen mit Beeinträchtigungen.
- Deshalb hatten die Familien nur 2 Möglichkeiten:
- Die Kinder mit Beeinträchtigungen blieben zu Hause.
oder
- Die Kinder mit Beeinträchtigungen gingen in die Volks-Schule zusammen mit Kindern ohne Beeinträchtigungen.
- Manchmal klappten aber beide Möglichkeiten nicht.
- Die Kinder kamen dann in das St. Vincenzhaus in Cloppenburg.
- Das St. Vincenzhaus war eine private Hilfsschule.
- Sie wurde von katholischen Ordens-Schwestern geleitet.
- Der Orden hieß: Schwestern unserer Lieben Frau.
- Die National-Sozialisten beobachteten katholische Schulen und Heime genau.
- Sie machten viele neue Vorschriften für die Schulen und Heime.
Zum Beispiel:
- Die Kinder mussten Lieder von den National-Sozialisten singen.
- Die Kinder sollten lernen gut zu arbeiten.
- Mehrere Kinder wurden unfruchtbar gemacht.
Das bedeutete:
- Sie bekamen eine Operation am Unterleib.
- Die Kinder konnten dann als Erwachsene keine Kinder mehr bekommen.
- Die National-Sozialisten dachten nämlich:
- Menschen vererben ihre Beeinträchtigung an ihre Kinder.
- Das wollten sie verhindern.
- Die Ordens-Frauen aus dem St. Vincenzhaus wollten die Kinder beschützen.
- Sie versuchten nicht alle Namen von den Kindern an die National-Sozialisten zu geben.
- Die National-Sozialisten wollten das St. Vincenzhaus schließen.
- Das klappte aber nicht.
- Denn die Ordens-Frauen sagten:
- Wir wissen nicht, wohin die Kinder dann gehen sollen.
Sie sagten auch:
- Viele Familien von den Kindern können sich nicht um sie kümmern.
- Leider konnten die Ordens-Frauen nicht alle Kinder mit Beeinträchtigungen retten.
- Die National-Sozialisten haben einige Kinder aus dem St. Vincenzhaus ermordet.
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